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Belästigungsvorwürfe François-Xavier Roth verlässt Köln

Wegen Belästigungsvorwürfen war Dirigent François-Xavier Roth in Kritik geraten. In gegenseitigem Einvernehmen wurde nun der Vertrag mit der Stadt Köln vorzeitig aufgelöst. Roth war in der Domstadt Generalmusikdirektor des Gürzenich-Orchesters.

François-Xavier Roth | Bildquelle: Marco Borggreve

Bildquelle: Marco Borggreve

Wegen sexueller Belästigung stand François-Xavier Roth schon seit einiger Zeit in der Kritik. Im Zuge einer #Metoo-Recherche hat das französische Investigativ-Magazin "Le Canard enchaîné" Anschuldigungen gegen François-Xavier Roth publik gemacht. Demnach haben sich sieben Musikerinnen und Musiker über sexuell übergriffiges Verhalten des Dirigenten geäußert.

Einvernehmliche Trennung

Nun ließ die Stadt Köln in einer Pressemitteilung verlautbaren, dass der Generalmusikdirektor des Kölner Gürzenich-Orchesters sein Engagement ein Jahr früher als vertraglich geplant beendet. Die Trennung erfolge in gegenseitigem Einvernehmen, teilte die Stadtverwaltung am Freitag, 5. Juli, mit. Weitere Gründe wurden nicht genannt.

Nachrichten mit sexuellem Inhalt

In den Vorwürfen geht es um unaufgeforderte Textnachrichten mit sexuellem Inhalt. Das Gürzenich-Orchester leitete eine Untersuchung dieser Vorwürfe ein. Daraufhin pausierte Roth seine Tätigkeiten als Chefdirigent des Kölner Orchesters zunächst. Roth selbst dankte am Freitag der Stadt Köln für die großartige Projekte in den vergangenen neun Jahren mit dem Kölner Gürzenich-Orchester und der Oper der Stadt.

Die künftigen Konzerte sollen zunächst mit Gastdirigenten bestritten werden; die Stelle des Generalmusikdirektors wird dann erst wie ursprünglich vorgesehen ab der Saison 2025/2026 neu besetzt: Dann wird Andrés Orozco Estrada wie geplant als Chef am Pult des Gürzenich-Orchesters stehen.

François-Xavier Roths Gastdirigat beim BRSO

Beim Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks war François-Xavier Roth das erste Mal 2019. Für Februar kommenden Jahres ist das nächste Konzert mit ihm geplant. Der Orchestermanager des BRSO, Nikolaus Pont, sagte BR-KLASSIK in einer Mitteilung: "Die Vorwürfe gegen François-Xavier Roth sind schwerwiegend und zwingen uns zur Neubewertung einer Partnerschaft, die bisher – künstlerisch und menschlich – von gegenseitiger Hochachtung und Respekt geprägt war." Die Neubewertung werde auf Basis aller zur Verfügung stehenden Informationen vorgenommen. Dazu gehöre auch die "Prüfung gemeinsam geplanter Projekte in der Zukunft".

Sendung: "Leporello" am 5. Juli 2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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