Jonas Kaufmann tritt als "Parsifal" auf, in Nürnberg hat eine neue "Dreigroschenoper" Premiere und in Wien gibt es "Norma" im Doppelpack. Ein Ausblick auf die spannendsten Opern-Neuproduktionen 2025 im deutschsprachigen Raum.
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Zum 150. Geburtstag der Münchner Opernfestspiele rundet sich die Mozart-da Ponte-Trilogie des Staatsintendanten Serge Dorny: Im neuen "Don Giovanni" (Premiere 27. Juni) singt der zuletzt als Figaro und Guglielmo gefeierte Konstantin Krimmel die Titelpartie. Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski dirigiert, für den Regisseur David Hermann ist es ein Hausdebüt. Ganz ähnlich wie für das weibliche Leitungsteam der Festspielpremiere im Prinzregententheater: Andrea Breth und Susanna Mälkki nehmen sich einer Rarität des vor hundert Jahren verstorbenen französischen Komponisten Gabriel Fauré an: "Pénélope" (Premiere 18. Juli).
Wagnerianer steuern den Grünen Hügel für neue "Meistersinger" (ab 25. Juli) an – nicht nur Michael Spyres als Walther von Stolzing löst Neugierde aus, auch der sonst primär mit Musicals beschäftigte Mattthias Davids am Regiepult Bayreuths. Rund zwei Monate zuvor, im Mai 2025, lockt die vielfach ausgezeichnete Oper Frankfurt mit Brigitte Fassbaenders Neuinszenierung des "Parsifal" – hier übernimmt Münchens Wotan Nicholas Brownlee den Amfortas. In seiner Eigenschaft als neuer Intendant der Festspiele in Erl tritt Jonas Kaufmann dort zu Ostern als "Parsifal" auf. Erstmals am Max-Joseph-Platz präsentiert Asmik Grigorian im März ihre Rollenauffassung der Senta: in Peter Konwitschnys bekannter "Holländer"-Deutung. Der im Januar 80-jährige Regisseur vollendet seinen Dortmunder "Ring" mit der "Götterdämmerung" (Premiere 18. Mai), wodurch er eine frühere Stuttgarter Großtat aufpoliert.
Asmik Grigorian wird 2025 im Theater an der Wien die Titelrolle in Bellinis Oper "Norma" singen. | Bildquelle: picture alliance / Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com | Roman Zach-Kiesling
Münchner Fans erwarten Jonas Kaufmanns Canio im neuen "Pagliacci" Ruggero Leoncavallos an der Bayerischen Staatsoper kurz vor Pfingsten, ab dem 22. Mai. Wiener Belcanto-Freundinnen und -Freunde können innerhalb einer Woche zwei verschiedene Neuproduktionen der Oper "Norma" von Vincenz Bellini erleben: Asmik Grigorian singt die Titelrolle im Theater an der Wien (Premiere 16. Februar), Federica Lombardi schräg gegenüber im Haus am Ring (Premiere 22. Februar).
Auch ein innerbayerischer Konkurrenzkampf verdient Beachtung: Nürnberg legt in Sachen Kurt Weill mit neuer "Dreigroschenoper" vor (ab 18. Januar, Liveübertragung auf BR-KLASSIK), Augsburg zieht mit neuem "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" nach (Premiere am 25. Januar).
Ein Kräftemessen zwischen den Metropolen Berlin und München ergibt sich, wenn kurz nacheinander Richard Strauss im Fokus steht: an der Deutschen Oper mit der "Frau ohne Schatten" durch die Regie-Brille von Tobias Kratzer (Premiere am 26. Januar), an der Bayerischen Staatsoper mit der "Liebe der Danae" in der Lesart von Claus Guth ab dem 7. Februar .
Nur 24 Stunden trennen Janáček-Premieren an der Staatsoper Berlin und an der Bayerischen Staatsoper: Auf "Die Ausflüge des Herrn Broucek" unter Simon Rattle an der Spree (16. März) folgt "Káťa Kabanová" unter Marc Albrecht an der Isar (17. März). Um Interpretationen zu vergleichen, gibt es also reichlich Gelegenheit, für jede und jeden.
Sendung: "Allegro" am 7. Januar 2025 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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