BR-KLASSIK

Inhalt

Sängerjubilare 2025 Die strahlenden Stimmen der Stars

Die Stimme ist das Instrument des Jahres 2025. Ein Grund mehr, die Sängerinnen und Sänger besonders zu feiern, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern – oder gefeiert hätten.

Nicolai Gedda | Bildquelle: United Archives / Helmut Reiss/Süddeutsche Zeitung Photo

Bildquelle: United Archives / Helmut Reiss/Süddeutsche Zeitung Photo

Das rundeste aller Jubiläen ist bekanntlich der Hundertste. Erika Köth, Cathy Barbarian, Wilma Lipp - sie alle würden im kommenden Jahr 100 werden. Und noch jemand ist dabei - einer der größten lyrischen Tenöre des 20. Jahrhunderts: Nicolai Gedda.

Nicolai Gedda – 100. Geburtstag

Am 11. Juli würde Nicolai Gedda seinen 100. Geburtstag feiern. Mit der Partie des Chapelou in Adolphe Adams "Le postillon de Lonjumeau" hat er 1952 in Stockholm sein Bühnendebüt gegeben. Gedda sang Massenet und Schostakowitsch, Belcanto und die Uraufführungen von Orffs "Trionfo di Afrodite" oder Samuel Barbers "Vanessa". Seine feine, lyrische Tenorstimme mit ihrem leicht melancholischen Ton prädestinierte ihn aber gerade für solch exponierte Rollen wie Raoul in den "Hugenotten", Arnold in "Wilhelm Tell" oder eben den Postillon von Lonjumeau.

Dietrich Fischer-Dieskau – 100. Geburtstag

Die Autorität in Sachen Liedgesang schlechthin ist Dietrich Fischer-Dieskau. Er würde im kommenden Jahr, am 28. Mai 2025, 100 Jahre alt werden. Wie kein zweiter hat er Maßstäbe gesetzt in subtiler Textausdeutung und kluger Musikinterpretation.

YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.

An die Musik - Schubert - Dietrich Fischer-Dieskau

Vielleicht war gerade deshalb auf der Opernbühne eine seiner Glanzrollen der frühen Jahre Wagners Wolfram, der introvertierte Minnesänger. Und sein monumentaler Lear an der Bayerischen Staatsoper zählt immer noch zu den herausragenden Musikereignissen des 20. Jahrhunderts. Auch seine Strauss-Rollen wie Mandryka oder Barak in der "Frau ohne Schatten", den er etwa bei der Wiedereröffnung des Münchner Nationaltheaters 1963 gesungen hat: "Es war eine wunderschöne Besetzung. Und Karajan war drin, kam in der Pause in die Garderobe und sagte: Barak ist Ihre beste Partie. Ich hatte aber selbst nicht den Eindruck, dass das meine beste Partie war. Im Gegenteil. Es ist ja eigentlich ein Bassbariton."

Barak ist Ihre beste Partie.
Herbert von Karajan zu Dietrich Fischer-Dieskau

James King – 100. Geburtstag

13 Jahre nach der Eröffnungsvorstellung des Münchner Nationaltheaters 1963 gab es am selben Ort wieder die "Frau ohne Schatten", wieder mit Dietrich Fischer-Dieskau. Und dieses Mal wurde der Kaiser von James King gesungen, auch er einer derjenigen, die bald 100 werden würden.

King wurde am 22. Mai 1925 als Sohn eines Sheriffs in Dodge City geboren. Er sang zunächst in Amerika Baritonpartien und startete dann seine Karriere als Tenor an der Deutschen Oper Berlin. Überhaupt spielte sich ein Großteil seiner Karriere in Europa ab. King war einer der umjubelten Stars in Bayreuth und machte vor allem die vertrackten Tenorpartien von Strauss zu seiner Spezialität. Bis ganz zuletzt sogar noch den Aegisth in "Elektra", aber eben ganz besonders den Kaiser in der "Frau ohne Schatten".

Luciano Pavarotti – 90. Geburtstag

Opernsänger Luciano Pavarotti - Tenor | Bildquelle: picture-alliance/dpa Luciano Pavarotti (1935 - 2007) | Bildquelle: picture-alliance/dpa Er war der italienischste aller italienischen Tenöre: Luciano Pavarotti. Am 12. Oktober 2025 würde er 90 Jahre alt werden. Sein lyrisch fließender Tenor voller Schmelz, seine bombensicheren Spitzentöne und sein enormes Stilempfinden sind zu seinem Markenzeichen geworden. Seine neun hohen Cs in Donizettis "Regimentstochter", der effektvoll in die Länge gezogene Schlusston in "La donna è mobile", sein "Vinceró" aus "Turandot", die drei Tenöre, die kongeniale musikalische Symbiose mit Joan Sutherland, seine Freundschaft und Zusammenarbeit mit Mirella Freni, seine Megakonzerte in riesigen Fußballstadien und sogar sein bisweilen etwas kurioses Bühnentemperament - mittlerweile ist all das legendär. Und in "E lucevan le stelle" aus Puccinis "Tosca" zeigt sich Luciano Pavarotti als ein Sänger, der gerade auch mit leisen Tönen enormen Effekt erzielen konnte.

Mirella Freni – 90. Geburtstag

Wie Pavarotti stammte auch Mirella Freni aus Modena. Sie kannten sich seit frühester Kindheit, wurden sogar von derselben Amme versorgt. Und die Mütter waren Arbeitskolleginnen. Oft haben sie zusammen auf der Bühne gestanden oder Platten aufgenommen: "Der Liebestrank", "La Bohème", "Manon", "I Puritani", "La Traviata", "Wilhelm Tell", "Die Regimentstochter". Und beide sind Jahrgang 1935. Auch die Freni würde also im kommenden Jahr 90, nämlich am 27. Februar 2025.

Mirella Freni | Bildquelle: picture-alliance/dpa Mirella Freni (1935 - 2020) | Bildquelle: picture-alliance/dpa Das Faszinierende bei ihr war, dass sie sich bis in ein durchaus schon fortgeschrittenes Alter eine gewisse Jugendlichkeit in der Stimme erhalten hat. Anfangs hat sie einige Belcanto-Rollen und die großen lyrischen Partien gesungen, allen voran die Mimì. Und in ihren letzten Bühnenjahren war die Freni etwa als Adriana Lecouvreur und Fedora zu erleben – oder als hinreißende Madame Sans-Gêne in der Oper von Umberto Giordano. Auch die Tatjana in Tschaikowskys "Eugen Onegin" passte bestens zu ihrem leuchtenden, warmen, ja warmherzigen Timbre.

Wenn man weiß, wie man seine Stimme benützen muss, dann macht man das Instrument auch nicht kaputt.
Mirella Freni

Worin das Geheimnis ihrer Stimme lag? "Da gibt es überhaupt kein Geheimnis", erklärte Mirella Freni selbst. "Es ist lediglich so, dass ich sehr gut die Technik gelernt habe. Und wenn man weiß, wie man seine Stimme benützen muss, dann macht man das Instrument auch nicht kaputt und kann viel, viel länger singen. Und ich habe wirklich sehr viel gesungen."

Mirella Freni – ihre besten Opernrollen

Die besten Opernrollen von Mirella Freni finden Sie hier.

Paata Burchuladze – 70. Geburtstag

Glanzpartien des nächsten Jubilars waren etwa der Boris Godunov oder die beiden Bassrollen in Mussorgskys "Chowanschtschina": Dosifei und Iwan Chowanski. Letzteren sang der Georgier Paata Burchuladze auch an der Bayerischen Staatsoper. Und an diesem Haus gab er 1995 seine 100. Vorstellung als Boris. Burchuladze wurde in Tiflis in Georgien geboren, ging dann ans Opernstudio der Mailänder Scala und machte dann zum ersten Mal als Ramphis in "Aida" an Covent Garden auf sich aufmerksam. Danach kam er bald an allen großen Opernhäuser. Den eifernden Altgläubigen Dosifei sang Burchuladze etwa in den Aufführungen von "Chowanschtschina" 1989 unter Claudio Abbado an der Wiener Staatsoper. Am 12. Februar feiert er seinen 70. Geburtstag.

Matti Salminen – 80. Geburtstag

Und damit zum nicht weniger pastosen Bass des Finnen Matti Salminen, der am 7. Juli 80 Jahre alt werden wird. In einer Fernseh-Doku wurde er einmal als "Fels auf der Bühne" bezeichnet, und tatsächlich scheint diesen Sänger mit der Riesenstimme nichts umzuhauen. Vor allem Wagner war seine Domäne. So hat sich Matti Salminen mit dem Daland im "Fliegenden Holländer" 2016 in München zwar offiziell von der Bühne verabschiedet, ganz zur Ruhe gekommen ist er aber noch nicht und gibt vereinzelt sogar noch Konzerte mit Finnischen Tangos.

Fiorenza Cossotto – 90. Geburtstag

Fiorenza Cossotto | Bildquelle: © Adriaan Fuchs Bildquelle: © Adriaan Fuchs Ein ähnlicher Fels in der Brandung wie Matti Salminen war auch Fiorenza Cossotto mit ihrer wuchtigen Mezzostimme. Sie ist in Crescentino in Piemont geboren, und dort feiert sie auch am 22. April ihren 90. Geburtstag. An der New Yorker MET war die Cossotto in den 1970er und 80er Jahren eine der führenden Verdi-Mezzosopranistinnen. Als Azucena gab es seinerzeit so gut wie keine andere an diesem Haus. Besonders oft war Fiorenza Cossotto in der Arena di Verona zu hören, die sie mühelos füllte mit ihrer riesigen Stimme. Die Rolle, die sie dort am meisten gesungen hat, ist die Amneris. Ansonsten zählten Eboli oder Adalgisa zu ihren Paraderollen. Letztere sang sie etwa auch bei der skandalträchtigen letzten "Norma"-Vorstellung der Callas in Paris.

"An diesem Abend waren Onassis, die Begum und alle möglichen wichtigen Persönlichkeiten im Publikum. Die Callas konnte nicht absagen, obwohl sie nicht gut bei Stimme war. Später haben mir dann die Fans der Callas vorgeworfen, dass ich im Duett einfach lauter als sie singen wollte, aber sie hat ja überhaupt nicht mehr richtig gesungen." (Fiorenza Cossotto)

Cheryl Studer – 70. Geburtstag

Eine Sängerin, für die Deutschland und sogar Bayern zur künstlerischen und privaten Heimat geworden ist, ist Cheryl Studer. Am 24. Oktober feiert sie ihren 70. Geburtstag. Eine Karriere mit Höhen und Tiefen. In den 80er und 90er Jahren als neue Sopran-Sensation gehypt, die alles sang vom koloraturgespickten Belcanto bis Wagner, dann kamen stimmliche Probleme und sogar ein Rausschmiss aus einer Münchner Neuproduktion, schließlich hat Cheryl Studer jedoch zu ihrer Form zurückgefunden, später noch für viele Jahre an der Würzburger Musikhochschule unterrichtet bis zu ihrer Pensionierung 2021. Und heute steht sie sogar immer noch ab und zu in kleineren Rollen auf der Bühne, etwa diesen Januar in Berlin als Vertraute in "Elektra". Zu ihrer Glanzzeit waren es vor allem die Strauss-Rollen oder auch Wagners Elisabeth oder Elsa, die Cheryl Studer mit ihrer Jubelstimme und ihrem flirrenden, gläsernen, elektrisierenden Timbre voll und ganz erfüllte.

Thomas Moser – 80. Geburtstag

Auch Thomas Moser ist ein amerikanischer Sänger, dessen Karriere sich vor allem in Europa abgespielt hat. Mitte der 1970er Jahre hatte er sein erstes Engagement im Ensemble in Graz und kam kurz darauf an die Wiener Staatsoper. Nach kleineren Partien sang er dort dann bald Mozarts Idomeneo, Titus oder Don Ottavio und später die großen Heldenpartien wie Lohengrin, Tristan und Parsifal. Auch der Kaiser oder Bacchus passten bestens zu seinem metallischen Timbre oder Pfitzners Palestrina, dem er eine gewisse Gebrochenheit verliehen hat. Aus seinen Münchner Auftritten ragt vor allem "La damnation de Faust" heraus, und auch diese Berlioz-Partie gestaltete Thomas Moser mit einer Mischung aus Stimmstahl und lyrischen Zwischentönen. Er feiert am 27. Mai seinen 80. Geburtstag.

Frederica von Stade – 80. Geburtstag

Ein paar Tage später, am 1. Juni, tut dies Frederica von Stade. Die Mezzosopranistin hatte eine besondere Affinität zum französischen Repertoire und bezauberte etwa in "La damnation de Faust" durch ihren immer etwas verträumt und melancholisch wirkenden Stimmklang. Auch für Charlotte, Chérubin oder Cendrillon hatte sie die richtige Mischung aus Sinnlichkeit und Zartheit. Diese Massenet Rollen wurden nicht zuletzt durch sie wieder etwas bekannter, und zuvor war Frederica von Stade auch eine derjenigen, die mit "La donna del lago" oder Desdemona die Rossini-Renaissance in Schwung gebracht hat. In späteren Karrierejahren stand sie dann in einigen Charakterrollen auf der Bühne, die ihr amerikanische Komponisten wie Ricky Ian Gordon oder Jake Heggie auf den Leib schrieben: etwa die Winnie in Heggies "Great Scott" 2015 in Dallas oder zuvor die Mrs. de Rocher in dessen "Dead man walking", mittlerweile ein Klassiker der amerikanischen Moderne.

Thomas Hampson – 70. Geburtstag

Bariton Thomas Hampson | Bildquelle: Kirstin Hoebermann Thomas Hampson | Bildquelle: Kirstin Hoebermann Der amerikanische Bariton setzt sich vor allem für deutsches Liedgut ein: Thomas Hampson. Er ist genauso oft in Liederabenden zu erleben wie in seinen italienischen, deutschen und französischen Opernrollen an Theatern wie dem Opernhaus Zürich, der Wiener oder der Bayerischen Staatsoper. Dabei zeigt er sich einerseits als feiner und intelligenter Gestalter, andererseits legt er aber auch in solche Miniaturen ein wohl dosiertes Pathos. Kongenialer Partner ist ihm oft der Pianist Wolfram Rieger. Insbesondere das Liedschaffen Gustav Mahlers zieht sich als eine Konstante durch Thomas Hampsons ganze Karriere. Am 28. Juni wird er 70 Jahre alt werden.

"Wir sind in permanenter Diskussion, wie wir menschliche Gedanken in Gedichtform, in eine Metapher des Gedankens in einer Sprache, die Musik heißt, hörbar machen dürfen. Das ist ein irrsinnig spannendes Umfeld." (Thomas Hampson)   

Anne Sophie von Otter – 70. Geburtstag

Die schwedische Mezzosopranistin Anne Sophie von Otter feiert am 9. Mai ihren 70. Geburtstag. Zusammen mit Thomas Hampson stand sie erst im Dezember zusammen in Brüssel auf der Bühne –bei der Uraufführung der Oper "Fanny and Alexander" von Mikael Karlsson. Und auch Anne Sophie von Otter ist eine feinsinnige und charmante Liedinterpretin – und vor allem eine Sängerin, die immer wieder ungewöhnliche Wege gegangen ist und sich nicht ausschließlich in das klassische Opernschema pressen lassen will.

YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.

Anne Sofie von Otter, Bengt Forsberg: Korngold - Was Du mir bist | "Voices of Our Time" (6/12)

Sie singt auch Chansons und sogar Songs von Abba. In jüngerer Zeit hat sie Charakterrollen wie die Gräfin in "Pique Dame" oder Madame de Croissy in "Dialogues des Carmélites" mit ihrem Charisma erfüllt, früher waren es insbesondere Hosenrollen wie Octavian, Komponist und Sesto, die sie mit ihrem flexiblen, schlanken Mezzo zu gestalten wusste. Auch Barockmusik, oder Glucks Orphée.

Jessye Norman – 80. Geburtstag

Jessye Norman singt 2003 in Moskau. | Bildquelle: picture-alliance/dpa Jessye Norman (1945 - 2019) | Bildquelle: picture-alliance/dpa Die geballte Stimmwucht und der opulente Klang von Jessye Norman sind natürlich etwas völlig anderes. Ihre Auftritte waren in jeder Hinsicht ein Gesamtkunstwerk. Gekonnte Selbstinszenierung, fesselnde Bühnenausstrahlung und unmittelbar emotionalem Gesang kamen hier zusammen. Ob als Ariadne, Sieglinde oder Emilia Marty an der MET, als Frau in Schönbergs "Erwartung" in der stilisierten Bob-Wilson-Ästhetik in Salzburg oder in Konzerten in großer Robe. Der Startschuss ihrer Karriere war der erste Preis beim ARD-Musikwettbewerb 1968, kurz darauf debütierte sie als "Tannhäuser"-Elisabeth an der Deutschen Oper Berlin, wo sie vom Fleck weg ins Ensemble engagiert wurde. Eine Aufnahme für die Ewigkeit sind die "Vier letzten Lieder" von Strauss unter Kurt Masur. Am 15. September würde Jessye Norman 80 Jahre alt werden. Jessye Norman hat auch oft Spirituals gesungen. Die Affinität zur Kirchenmusik verbindet sie mit dem nächsten Jubilar.

Jessye Norman – die schönsten Arien

Die schönsten Arien mit Jessye Norman finden Sie hier.

Peter Schreier – 90. Geburtstag

Peter Schreier | Bildquelle: © picture-alliance/dpa Peter Schreier (1935 - 2019) | Bildquelle: © picture-alliance/dpa Peter Schreier hat schon als Kind im Dresdener Kreuzchor gesungen, und dieses protestantisch liturgische Umfeld war prägend für seine gesamte Karriere. Die Evangelisten-Partien in den Oratorien von Bach, die er wortgewaltig und mit größtem Gespür fürs dramatische Geschehen gestaltet hat, wurden zu seiner Domäne. Für Peter Schreier – am 29. Juli würde er 90 Jahre alt werden – war Mozart seine zweite Domäne.

Francisco Araiza – 75. Geburtstag

Francisco Araiza feiert am 4. Oktober seinen 75. Geburtstag. Letztes Jahr saß Araiza in der Jury des ARD-Musikwettbewerbs, also genau dort, wo vor vielen Jahrzehnten seine Karriere als Preisträger begonnen hatte. Er begann als Mozart-Tenor, hat sich dann ins lirico-spinto-Fach vorgearbeitet und später sogar zu Wagners Lohengrin oder Stolzing. Seinerzeit noch eher ungewöhnlich, dass sich ein lyrischer Tenor an Partien heranwagte, auf die normalerweise die Heldentenöre abonniert waren. Damit war er sicher Vorreiter eines neuen Stilempfindens im Wagnergesang. Eine von Araizas erklärten Lieblingspartien ist Massenets Werther.

YouTube-Vorschau - es werden keine Daten von YouTube geladen.

Francisco Araiza sings: Il mio tesoro intanto - Mozart's Don Giovanni

Angela Gheorghiu – 60. Geburtstag

Jonas Kaufmann wartet auf Angela Gheorghiu | Bildquelle: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn Angela Gheorghiu zusammen mit Jonas Kaufmann in "Tosca" an der Wiener Staatsoper. | Bildquelle: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn Einige Sängerinnen und Sänger feiern 2025 ihren 60. Geburtstag – zum Beispiel Michael Schade, José Bros, Christine Schäfer, Nathalie Stutzmann, Angelika Kirchschlager, Johann Botha oder Bryn Terfel. Auch Angela Gheorghiu – und zwar am 7. September. Mit ihrem herb timbrierten und dabei doch lyrischen Sopran kann sie gerade die großen Primadonnen wie Adriana Lecouvreur, Violetta oder Tosca glutvoll verkörpern, immer mit einem Schuss Glamour und der Aura einer Diva – mit allem Für und Wider.

"Diva ist das schönste Kompliment, das man einer Künstlerin machen kann. Es kommt von 'göttlich', es ist etwas Außergewöhnliches, etwas Spezielles. Ich glaube jeder Künstler, der vor einem Publikum steht, nicht nur ein Opernsänger, ist irgendwie auch eine außergewöhnliche Person. Und seit es Frauen auf der Bühne gibt, gibt es auch die wirkliche Diva." (Angela Gheorghiu)

Seit es Frauen auf der Bühne gibt, gibt es auch die wirkliche Diva.
Angela Gheorghiu

Vesselina Kasarova – 60. Geburtstag

Gleicher Jahrgang wie die Rumänin Angela Gheorghiu ist auch die aus dem Nachbarland Bulgarien stammende Vesselina Kasarova. Sie hat am 18. Juli 2025 ihren runden Geburtstag. In den letzten Jahren ist es ruhiger geworden um diese Sängerin. Aktuell konzentriert sie sich vor allem aufs Unterrichten und auf ihre Funktion als künstlerische Leiterin der Oper ihrer Heimatstadt Stara Zagora. Mit ihrem pastosen, sinnlichen und koloratursicheren Mezzo sang sie die hochvirtuosen Rossini- und Händel-Partien und hat Rollen wie Charlotte, Carmen, Dalila oder Eboli ganz besonders tragische Farben verliehen. Oft hat Vesselina Kasarova beim Bayerischen Rundfunk Konzerte gesungen und Aufnahmen gemacht. Etwa auch Bellinis "I Capuleti e i Montecchi" mit dem Münchner Rundfunkorchester. Zur Figur des Orpheus aber hat sie eine ganz besondere Beziehung, weil sie aus derselben Gegend stammt wie sie selbst – Bulgarien.

Natalie Dessay – 60. Geburtstag

französische Sopranistin Natalie Dessay 2015 | Bildquelle: picture alliance / dpa | Javier Del Real/Royal Theatre Ho Natalie Dessay | Bildquelle: picture alliance / dpa | Javier Del Real/Royal Theatre Ho Ein wahrhaftes Bühnentier, das sich immer mit körperlichem Totaleinsatz und höchster Koloraturvirtuosität in die Rollen stürzt, ist die französische Koloratursopranistin Natalie Dessay. Am 19. April feiert sie ihren 60. Geburtstag. Mittlerweile hat sie sich zwar von der Oper aufs Chanson verlegt, vielfach ist sie aber auch mit Offenbach aufgetreten, etwa "Orphée aux enfers / Orpheus in der Unterwelt". Und man stelle sich dazu folgende Szene vor: Eine zierliche, agile Frau in kurzem schwarzen Federkleid, Federkopfputz und schwarzen Pumps stöckelt hektisch aufgescheucht über die Bühne. Dabei gibt sie die halsbrecherischsten Koloraturen von sich und schwingt die Beine zum Finale. Das ist Nathalie Dessays Can-Can...

Sendung: "Sängerjubilare 2025 – Eine klingende Vorschau" am 1. Januar 2025 um 14.05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (0)

Bitte geben Sie höchstens 1000 Zeichen ein. (noch Zeichen)
Bitte beachten Sie, dass Ihr Kommentar vor der Veröffentlichung erst noch redaktionell geprüft wird. Hinweise zum Kommentieren finden Sie in den Kommentar-Richtlinien.

Spamschutz*

Bitte geben Sie das Ergebnis der folgenden Aufgabe als Zahl ein:

Zwei plus eins ergibt?
Zu diesem Inhalt gibt es noch keine Kommentare.

Mehr zum Thema

Neu bei BR-KLASSIK

    AV-Player