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Maxim Emelyanychev mit BR-Chor in Salzburg Elias-Oratorium ist zeitlos

Maxim Emelyanychev dirigiert das Oratorium "Elias" bei den Osterfestspielen in Salzburg mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks. Im Interview mit BR-KLASSIK spricht er über die besondere Zusammenarbeit, die zeitlose Botschaft von Mendelssohn und verrät, wie seine Zeit als Chorsänger ihn geprägt hat.

Der Dirigent und Musiker Maxim Emelyanychev | Bildquelle: © Andrej Grilc

Bildquelle: © Andrej Grilc

BR-KLASSIK: Maxim Emelyanychev, Sie dirigieren das Oratorium "Elias" bei den Osterfestspielen in Salzburg mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks. Es ist Ihre erste Zusammenarbeit, richtig?

Maxim Emelyanychev: Ja, gestern haben wir mit den Proben begonnen. Natürlich kannte ich den Chor schon vorher durch die großartigen Aufnahmen, die ich gehört habe. Aber live mit ihnen zu arbeiten, ist etwas ganz Besonderes, und ich bin sehr glücklich darüber.

BR-KLASSIK: Was schätzen Sie am Chor des Bayerischen Rundfunks?

Maxim Emelyanychev: Ich mag ihren Zugang zu Musik. Sie haben einen sehr besonderen Zugang zum Text. Und die Art, wie sie es machen, ist einfach unglaublich. Es ist sehr leicht, mit ihnen zu arbeiten. Überhaupt, die Stimme ist für mich das beste Instrument, weil es direkt vom Herzen zum Klang geht.

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Oratorium Elias vereint Romantik und Barock

BR-KLASSIK: "Elias" ist ein Stück, in dem auf der einen Seite Romantik, auf der anderen Seite auch das Barocke zu finden ist. Gehen Sie es eher romantisch oder eher barock und leicht an?

Maxim Emelyanychev: Für mich hat das Werk eine großartige romantische Form, es gibt viel Drama darin. Die Struktur ist aber sehr klassisch. Für mich ist in diesem Oratorium viel von Händels Einfluss spürbar, sowohl in Bezug auf Oper als auch auf Drama, und wie Handlung und Musik verbunden sind. Was den Stil angeht, versuchen wir, all unser Wissen zu nutzen und uns zu überlegen, wie es damals geklungen haben könnte. Natürlich haben wir historische Pauken, Trompeten und Hörner. Alles zusammen ergibt, denke ich, eine ziemlich interessante Mischung.

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Mendelssohns Musik gibt Vergebung und Freude

BR-KLASSIK: "Elias" ist die Geschichte des Propheten, der von den Menschen nicht gehört wird, der selbst zweifelt und kämpft, aber dennoch zu seiner eigenen Wahrheit steht. Sehen Sie solche Werke heute auch im sozialen Kontext? Gewinnt die Interpretation von "Elias" in dieser Zeit, in der es so viele Krisen gibt, für Sie eine andere Dimension?

Maxim Emelyanychev: Musik ist zeitlos für mich. Die Botschaft, die wir in dieser Musik haben, ist einfach großartig. Sie lässt sich auf jede Epoche anwenden. Mendelssohn gibt uns mit seiner Musik so ein Gefühl der Vergebung und so viel Freude.

BR-KLASSIK: Zurück zum Chor, Maxim Emelyanychev. Waren Sie selbst Chorsänger?

Maxim Emelyanychev: Ja, ich habe meine musikalische Laufbahn mit dem Singen im Chor begonnen. Ich weiß also, wie man im Chor singt, und das ist für mich eigentlich die beste Art, um Musik und den Körper miteinander zu verbinden. Ein fantastisches Gefühl. Es ist etwas ganz Besonderes, Teil dieser Chorgemeinschaft zu sein.

Maxim Emelyanychev mit BR-Chor bei den Salzburger Osterfestspielen

18. April 2025, 19:00 Uhr, Salzburg, Großes Festspielhaus

Felix Mendelssohn Bartholdy: Elias, Oratorium nach Worten des Alten Testaments für Soli, Chor und Orchester, op. 70

Mitwirkende:
Chor des Bayerischen Rundfunks
Mahler Chamber Orchestra
Emily Pogorelc (Sopran), Wiebke Lehmkuhl (Alt), Pene Pati (Tenor), Christian Gerhaher (Bariton, Elias)
Leitung: Maxim Emelyanychev 

BR-KLASSIK sendet den Mitschnitt des Konzerts am 11. Juli 2025 um 20.03 Uhr in der Festspielzeit.

Sendung: "Leporello" am 16. April 2025 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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