BR-KLASSIK

Inhalt

Zum Tod von Schlagzeuger Roy Haynes Jazz-Legende mit 99 Jahren gestorben

Der in Boston geborene Roy Haynes war über Jahrzehnte ein einflussreicher Schlagzeuger. Der Musiker prägte viele Epochen des Jazz und spielte mit Größen wie Miles Davis, John Coltrane, Chick Corea oder Charlie Parker. Am Dienstag, den 12. November 2024, ist er im Alter von 99 Jahren in Long Island gestorben.

Schlagzeuger Roy Haynes 1993 North Sea Jazz Festival | Bildquelle: picture alliance / Heritage-Images | National Jazz Archive/Heritage Images

Bildquelle: picture alliance / Heritage-Images | National Jazz Archive/Heritage Images

Mit Cowboyhut, ziemlich hipper Kleidung und einem kantig-verwegenen Lächeln, so konnte man Schlagzeuger Roy Haynes auf der Bühne erleben. Kein äußeres Anzeichen gab es, auf sein biologisches Alter. Noch mit über 90 saß er so am Schlagzeug und war der Pulsgeber für die jetzt aufstrebende junge Generation des Jazz.

Legende mit Legenden auf der Bühne

Roy Haynes, am 13. März 1925 in Boston geboren, hat den Jazz seit 1945 entscheidend mitgeprägt und war seit der Bebop-Revolution durch Altsaxofonist Charlie Parker und Trompeter Dizzy Gillespie einer der herausragenden Taktgeber des Jazz. Mit beiden spielte Haynes als 20-Jähriger, aber auch mit Trompeter Miles Davis, Pianist Thelonious Monk oder auch mit Sängerin Sarah Vaughan.

Karriere mit stilistischer Weiterentwicklung

Von 1963 bis 1965 war er der Schlagzeuger an der Seite von Saxofonist John Coltrane und hatte sich stilistisch hier auch weiterentwickelt hin zu einer offeneren Spielweise.

Ab den 60er Jahren war Roy Haynes auch als Bandleader aktiv und er sah seine Bands auch immer als ein Sprungbrett für junge Jazzerinnen und Jazzer, etwa in den 2000er Jahren mit seiner "Fountain of Youth"-Band. Bahnbrechend war auch Haynes‘ Zusammenarbeit mit Pianist Chick Corea und Bassist Miroslav Vitous in den 80er Jahren. Mit seinem komplexen, aber freifließenden Schlagzeugspiel in diesem Trio wurde Roy Haynes zu Inspirationsquelle für unzählige nachfolgende Drummer. Zeitlebens war er an den neuen Sounds des Jazz interessiert, in seinem Spiel war aber immer die tiefe Verwurzelung in der afroamerikanischen Musiktradition spürbar.

Im März nächsten Jahres hätte der Schlagzeuger, der Swing, Bebop, Fusion-Jazz und Free Jazz spielte seinen 100. Geburtstag gefeiert. Leider starb Roy Haynes am 12. November 2024 in Nassau County, im US-Staat New York.

Sendung

BR-KLASSIK erinnert an Roy Haynes in Classic Sounds in Jazz am 13. November ab 19.05 Uhr mit Aufnahmen die exklusiv für den Bayerischen Rundfunk entstanden sind, 1972 im Jazzclub Domicile in München und 1998 im Jazzstudio in Nürnberg.

Kommentare (1)

Kommentieren ist nicht mehr möglich.

Donnerstag, 14.November, 18:59 Uhr

jürgen schink

roy haynes

die alten Kämpfer für Swing und Drive sterben, wer kommt nach. Die langweiligen Percussionisten.

Mehr zum Thema

    AV-Player