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Strauss' "Zarathustra" wird uraufgeführt Eine Hommage an Nietzsche

Frankfurt am Main, 27. November 1896. "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss wird uraufgeführt. Als bekannt wird, dass Strauss sich an einer Nietzsche-Vertonung versucht hat, glauben nicht wenige, es sei ein Aprilscherz. Doch das Werk wird einer seiner größten Erfolge.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Als Zarathustra 30 Jahre alt war, verließ er seine Heimat, ging ins Gebirge und wurde dessen zehn Jahre nicht müde – bis er hinabsteigt und zu den Menschen spricht. Über die Erkenntnis, die Abtrünnigen, die Übermenschen, von Gesichtern, Dichtern, Blutegeln, Zauberern, Tieren. Er stiftet Verwirrung. Verwirrt und befremdet ist auch Cosima Wagner, als ihr zu Ohren kommt, Strauss komponiere den "Zarathustra" von Friedrich Nietzsche: "Das kann nur ein Aprilscherz sein!"

Bartók wurde vom "Zarathustra" zum Weitermachen inspiriert

Dieser vermeintliche Aprilscherz wird eines der erfolgreichsten Stücke von Richard Strauss. Endlich ein Werk, dessen Richtung Neues birgt! Béla Bartók ist so begeistert, dass ihn Strauss' "Zarathustra" nach langer Abstinenz wieder zum Komponieren inspiriert. Stanley Kubrick benutzt die Musik für seinen Film "2001 – Odyssee im Weltraum". Elvis Presley verwendet die triumphalen ersten Takte als Einleitung seiner Konzerte. In der Werbung dreht sich eine Bierflasche zum berühmten Crescendo aus der Vorrede Zarathustras, Projektoren in Planetarien werden hochgefahren, Rockbands lassen sich feiern.

Strauss ist fasziniert von Nietzsche

Und Richard Strauss? Der wollte wahrlich keinen Klassik-Hit schreiben. Strauss möchte eine Hommage an Friedrich Nietzsche komponieren. Er ist fasziniert von Nietzsches optimistischen Kopfgeburten der Verneinung alles Offiziellen und von dessen nihilistischer Respektlosigkeit. Strauss dampft also den 400 Seiten umfassenden philosophischen Feldzug auf neun musikalische Teile ein. Dreifaches Forte und dick besetzte Akkorde versinnbildlichen Zarathustras gesammelte Energie. Verschiedene Motive für Natur und Geist ziehen sich durch die Komposition. Eine Orgel steht für das religiöse Moment.

"Alle Lust will Ewigkeit"

Das musikalische Vokabular von Strauss ist kraftvoll und sehnsuchtsvoll wie die Sprache Nietzsches. "Ich glaube, es ist eine Symphonie", sagt Nietzsche über sein Opus und erhebt das Stück damit in den Stand der ewig währenden Kunstwerke. Und Zarathustra sprach: "Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit."

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Strauss - Also sprach Zarathustra - Mariss Jansons | Concertgebouworkest

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Sendung: "Allegro" am 27. November 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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