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Gaspare Spontini wird geboren Vom Priesterseminar zum Konservatorium

Maiolati, 14. November 1774: Der Komponist Gaspare Spontini wird geboren. Spontini ist, als Sohn eines armen Schusters aus der Region Marken in Mittelitalien, eigentlich für den Priesterberuf vorgesehen. Doch nachdem er zum ersten Mal den Klang einer Orgel hört, geht er erst nach Neapel und dann nach Paris. Und wird mit seiner Oper "La vestale" weltberühmt.

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Spontinis Geburtsort liegt in den italienischen Marken, 35 Kilometer südwestlich von Ancona. Jesi ist nicht weit, dort kommt der große Giovanni Battista Pergolesi her. Und dort soll Gaspare – wie seine drei Brüder – das Priesterseminar besuchen. Papa, echt jetzt? Hast doch schon drei Pfarrer in der Familie! Gaspare muss trotzdem. Doch da er in der Kirche vor allem den Klang der Orgel liebt, wechselt er bald, mit dem Segen der Eltern, vom Priesterseminar zum Musikkonservatorium, zuerst im beschaulichen Jesi. Mit 19 geht er nach Neapel und komponiert kleinere Opere buffe, für die sich sogar Venedig und Rom interessieren. Gaspare wiederum interessiert sich dafür, was an Neuigkeiten aus Frankreich bis nach Süditalien schwappt: Revolution, Schreckensherrschaft, Chaos – und schließlich: Napoleon. Er will nach Paris – und er will nach oben.

Spontini wird Musiklehrer der französischen Kaiserin

Im Februar 1804 hat es Spontini geschafft: mit einer neuen Opera buffa erobert er die französische Hauptstadt – und entzückt Joséphine, die Frau Napoleons. Sie sitzt, begeistert klatschend, im Publikum. Zehn Monate später ist sie Kaiserin – und Gaspare ist ihr Musiklehrer und auch der Hofkomponist. 1809 wird er Joséphines Gemahl die Konquistadoren-Oper "Fernando Cortez" widmen. Zu dieser Zeit spielt man seinen bis heute größten Erfolg schon landauf landab: "La Vestale", das effektvoll- theatralische Meisterwerk um eine Priesterin, die das heilige Feuer der Göttin Vesta hüten soll. Und prompt erlischt es ihr – weil sie sich mit ihrem Geliebten trifft. Maria Callas wird ihr später die passende Stimme geben.

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Spontini geht nach Berlin

Als es mit Napoleon bergab geht, klopft König Friedrich Wilhelm von Preußen an und macht Spontini zum Generalmusikdirektor in Berlin. Im Alter kehrt Gaspare in seinen Heimatort Maiolati zurück, der 1939 in Maiolati Spontini umbenannt wird. Aus dem Leben des Komponisten erzählt sein Haus, das ein kleines Museum beherbergt.

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Maria Callas sings Spontini: La Vestale: "Tu che invoco con orrore" (Hamburg, 1959)

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Sendung: "Allegro" am 14. November 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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