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Bilanz Salzburger Festspiele 2023 Viel Licht und auch Schatten

Die Salzburger Festspiele sind zu Ende gegangen – mit einer Rekordauslastung von 98,5 Prozent. 178 reguläre und 68 Sonderveranstaltungen vor über 241.000 Besucherinnen und Besuchern spielten Bruttoeinnahmen von etwa 29 Millionen Euro ein. In künstlerischer Hinsicht gab es jedoch auch Kritik. Eine Bilanz.

Bildquelle: picture alliance / Franz Pritz / picturedesk.com

Bilanz

Salzburger Festspiele 2023

Gemäkel über die Salzburger Festspiele gab es dieses Jahr bereits im Vorfeld reichlich: Die Opernproduktionen ließen szenisch nur "more of the same" erwarten, hieß es. Zugegeben, da war was Wahres dran. Dass die Festspiele aber selbst im vermeintlich Herkömmlichen für Diskussionsstoff sorgen können und gerade in ihrem Zusammenwirken aus Oper, Konzert, Schauspiel, Tanz und mehr ein Festival von singulär umfassender Opulenz sind, hat der Sommer 2023 ebenfalls bewiesen.

Top oder Flop?

Daumen hoch oder Daumen runter? Nein, mit so banal vereinfachten Kategorien lässt sich einem Festival nicht beikommen, das in mehr als 200 Vorstellungen über 6 Wochen ein enormes Publikum anzieht. Die Auslastungszahlen des gerade vergangenen Sommers sprechen für sich: 98,5 Prozent, das heißt über 241.000 Besucherinnen und Besucher. Natürlich ist die Oper die Königsdisziplin, deshalb zugleich das Schwierigste und sorgt üblicherweise auch regelmäßig für wohlfeile Empörung, besonders über echte oder vermeintliche Regiewillkür. Wer die szenischen Produktionen dieses Sommers in eine wertende, in der Güte aufsteigende Reihenfolge bringen möchte, muss mit Giuseppe Verdis "Falstaff" anfangen.

Schief gegangen: "Falstaff"

Falstaff in Salzburg | Bildquelle: SF / Marco Borelli Verdis "Falstaff" in Salzburg | Bildquelle: SF / Marco Borelli Regisseur Christoph Marthaler und sein Dramaturg Malte Ubenauf hatten eine nicht grundsätzlich schlechte Idee. Den Regisseur Orson Welles, einen Künstler mit großer Vergangenheit, um späte Anerkennung mit dem Dreh einer auf Shakespeare basierenden Filmversion von "Falstaff" kämpfen zu lassen: Dieses Setting besitzt zumindest auf dem Papier genügend Parallelen zum Libretto und hätte bei entsprechender Umsetzung spannend werden können. Geschenkt, dass Marthaler mit den Komödientopoi von anno dazumal offenbar wenig anfangen konnte. Doch musste er sich gefallen lassen, dass ein Gutteil des Publikums Marthalers eigenen, gleichfalls schon etwas angejahrten Ersatzklamauk auf die Dauer nicht witzig genug fand, um sich an dieser Alternative besser oder wenigstens anders amüsieren zu können. Denn die stummen Nebenfiguren waren mit weitaus klareren Konturen versehen und mit mehr Liebe zum Detail inszeniert als die eigentlichen Charaktere. Dazu kam noch ein akustisch fragwürdiges, weil stimmen- und koordinationsfeindliches Bühnenbild von Anna Viebrock. Da hatten es auch der würdige Falstaff Gerald Finley und eine ansonsten achtbare Besetzung schwer. Selbst der verdiente, durchaus Verdi-erfahrene Ingo Metzmacher am Pult der Wiener Philharmoniker konnte ein gewisses Fremdeln mit der Partitur nicht verbergen. Die Ohren spitzen wird man aber in Zukunft mit besonderem Vergnügen bei der jungen Giulia Semenzato, die als Nannetta mit feinen, schwebenden Pianissimi auffiel.

Gemischte Gefühle beim "Figaro"

Le nozze di Figaro 2023: Vereinigung Wiener Staatsopernchor, Lea Desandre (Cherubino)
| Bildquelle: Salzburger Festspiele I Matthias Horn Le nozze di Figaro, Salzburg 2023 | Bildquelle: Salzburger Festspiele I Matthias Horn Bei "Le nozze di Figaro" wurde man das Gefühl nicht los, Martin Kušejs dritte Mozart-Inszenierung bei den Festspielen sei jedenfalls 20 Jahre zu spät gekommen. Klar, Männer sind Schweine, aber braucht man auch 2023 noch hauptsächlich nackte Frauen, um das deutlich zu machen? Das Mafia-Setting ist mittlerweile mindestens so abgegriffen wie das Filmset auf der Opernbühne (oder Marthalers szenischer Kontrapunkt aus Klamauk) – und das Schwerverbrechermilieu kann zudem das hierarchische Geflecht des Originals nicht erschöpfend erklären. Außerdem verwunderten allzu viele, keineswegs durchgehend lohnende Umbauten und Szenenwechsel, auch mitten im 2. Finale (Bühne: Raimund Orfeo Voigt). Gerade weil der "Figaro" ein politisch hochbrisantes Stück und die Grundkonstellation alles andere als zum Lachen ist, sollte Humor eine große Rolle spielen – als typische Waffe der Unterdrückten nämlich. Darauf verzichtet Kušej konsequent. Aber das fehlt dem Ganzen hier insofern, als einem die Figuren dadurch weitgehend fremd bleiben, von Cherubino abgesehen. Auf der Bühne dominierten die Frauenstimmen: Lea Desandre und Sabine Devieilhe mit klaren, zarten, aber tragfähigen Seelentönen als Cherubino und Susanna, in etwas Abstand ergänzt von der vokal üppigeren, gewichtigeren Gräfin von Adriana González. Und nach einigen Anlaufschwierigkeiten in den Proben konnten sich Raphaël Pichon und die Wiener Philharmoniker letztlich auf einen überraschend üppigen, geradezu symphonischen Orchesterklang einigen, der in einer breiten Tempopalette viele Details (wie Vorschlagsfiguren) ungewohnt, aber klar hervorgehoben hatte. Sicher, mit Pichons eigenem Ensemble Pygmalion hätte der Dirigent keine Kompromisse eingehen müssen, wie es auch ein Teil der Kritik bedauert hat – zum Teil genau jene Menschen, die sonst mit ehrwürdiger Leidenschaft gegen Pultdiktatoren anschreiben und ein demokratisches Miteinander beim Musizieren einfordern. Dann müssen aber auch die Wiener Philharmoniker ein Wörtchen mitzureden haben, nicht zuletzt beim Thema Mozart.

Salzburger Festspiele 2023

Alle Kritiken und Berichte rund um den Salzburger Festspielsommer 2023 finden Sie hier.

In Summe eindrucksvoller "Macbeth"

Szene aus Verdis "Macbeth" in Salzburg | Bildquelle: © SF/Bernd Uhlig Szene aus Verdis "Macbeth" in Salzburg | Bildquelle: © SF/Bernd Uhlig Als Gesamterlebnis in der Gewinnzone angekommen ist man mit Verdis "Macbeth". Und nach der in der Koordination teilweise noch etwas wackeligen Premiere konnte auch Philippe Jordan, der Einspringer für Franz Welser-Möst, seinen Erfolg an der Wiener Staatsoper mit diesem Werk wiederholen. Konservativere Gemüter werden die assoziativen Elemente von Krzysztof Warlikowskis Inszenierung manchmal zu viel oder gar ablenkend gefunden haben, aber in vielen Fällen ist es dem Regisseur gelungen, eine in den Mitteln und Bildwirkungen zeitgenössisch geschärfte Perspektive von Unheimlichkeit, Verlorenheit und fehlgelenktem Ehrgeiz zu vermitteln. Mit der Lady Macbeth hat sich Asmik Grigorian schon wieder an eine Grenzpartie gewagt, wobei sich die Limitationen vor allem im verzierten Gesang zeigten. Aber in Grenzpartien ist diese Sopranistin ohnehin am besten, intensivsten: Das ist keine herkömmlich phonogene und schon gar keine bloß schöne Stimme, sekundiert von guter Darstellung, sondern ein umfassendes Bühnenwesen, das man in Aktion erleben muss. Vladislav Sulimsky passte als Macbeth gerade durch seine weichere, leisere, zögerlichere Vokalstatur perfekt dazu.

Gluck als geglückte Wiederaufnahme

Glucks "Orfeo ed Euridice", in der einaktigen Parma-Fassung, wurde aus der "Filiale" Pfingstfestspiele übernommen, die Cecilia Bartoli verantwortet. Mit ihr als leidender Sänger und in Christof Loys poetisch zurückgenommener, tänzerisch aufgebesserter Regie glänzte da auch im Sommer nobler, schmerzlich eingefärbter Edelrost. Und Gianluca Capuano am Pult der Musiciens du Prince – Monaco war dem Komponisten ein leidenschaftlicher, eloquenter und in Details überraschender Anwalt.

Glanzstück: "The Greek Passion" von Bohuslav Martinů

Auch angesagte, erhoffte oder gar dringend nötige Sensationen können sich ereignen: Mit Bohuslav Martinůs "Greek Passion" konnten die Festspiele einen Erfolg auf der ganzen Linie verzeichnen, mit dem Werk ebenso wie mit dessen Umsetzung. Nachempfundene Volksmusik und impressionistischer Zauber, Choral- und überhaupt Chorgesang archaischen wie modernen Zuschnitts, farbig-originelle Instrumentation und eine behutsam ausgeweitete, aber nie aufgegebene Tonalität: All das verbindet sich mit der holzschnittartigen, aber leider plausiblen Geschichte vom Passionsspiel, das traurige Wirklichkeit annimmt. Von diesem musikdramatischen Plädoyer für eine christliche Nächstenliebe, die es unter Christen so schwer hat wie überall sonst auch, ließ sich das Festspielpublikum gerne berühren und mitreißen. Wiener Philharmoniker und Wiener Staatsopernchor sowie eine stimmlich wie typmäßig treffliche Besetzung unter Maxim Pascal zeigten in Simon Stones kluger Regie, wie ein zeitlos heutiges Stück mit zeitlos heutigen Theatermitteln auf die Bühne gebracht werden kann.

Konzertante Oper – auch mit Teodor Currentzis

Der Dirgent Teodor Currentzis | Bildquelle: picture alliance / Vyacheslav Prokofyev/TASS/dpa | Vyacheslav Prokofyev Dirigent Teodor Currentzis | Bildquelle: picture alliance / Vyacheslav Prokofyev/TASS/dpa | Vyacheslav Prokofyev Als halbszenisch ging auch Henry Purcells "Indian Queen" durch, in der von Peter Sellars gestalteten inhaltlichen Neufassung über die brutale spanische Eroberung und Ausbeutung der Mayas. Unter Teodor Currentzis wurde der Abend zu einer Zelebration des immer noch Leiseren, noch Zarteren – und vielen im Publikum rührte das direkt ans Herz. Im Vorfeld gab es Diskussionen, ob Currentzis überhaupt bei den Festspielen auftreten dürfe. Intendant Markus Hinterhäuser hält die Treue hoch, was seine Beziehung zu Künstlerinnen und Künstlern anlangt, denen er ohnehin lieber als begeisterter Freund und Mitmusiker denn als kühl abwägender Intendant begegnet: Wen er einmal ins Herz geschlossen hat, schätzt er weiterhin. Das gilt für alte Freunde wie Marthaler ebenso wie für den jüngeren Freund Currentzis. Um ihm zu vertrauen, muss Hinterhäuser den Dirigenten nicht zu einer Aussage nötigen; Currentzis’ Auftritte in Salzburg sind zudem nicht nur ohne Proteste abgegangen, sondern wurden einhellig bejubelt. Und sie haben rundherum jedenfalls wichtige, wenn auch vielleicht zermürbende Diskussionen über Kunst und Moral provoziert, die man gleichsam unter der Umwegrentabilität der Festspiele verbuchen kann: Sonst würden diese vielleicht ohnehin nur in ihrer geschützten Kunstblase stattfinden. Eine Lehre daraus könnte so lauten: Aussagen, sofern sie denn getroffen werden, sind wichtiger und auch gewichtiger zu bewerten als Schweigen. In diesem Punkt hat so mancher erst nach mehreren Steinwürfen bemerkt, dass ihm längst Glasscherben um die Ohren fliegen.

Noch mehr Oper ohne Bühne

Weiters gab es konzertant oder halbszenisch Bellinis "I Capuleti e i Montecchi" mit Aigul Akhmetshina und Elsa Dreisig als Liebespaar Roméo und Giulietta sowie "Les Troyens" von Hector Berlioz: Die waren Monumentalereignis auch ohne Sir John Eliot Gardiner, der sich in Frankreich mit seiner Attacke auf einen beteiligten Sänger letztlich selbst K.O. geschlagen hat und das Pult seinem fähigen Assistenten Dinis Sousa überlassen musste. Sousa wusste, dass auf den phänomenalen Monteverdi Choir ebenso Verlass ist wie auf das mit klanglich spektakulären Instrumenten von Berlioz’ Ära spielende Orchestre Révolutionnaire et Romantique – und eine Besetzung, in der Alice Coote als Cassandre Baritenor Michael Spyres als Énée dominierten. Großer Jubel für alle, nicht zuletzt Einspringer Sousa wurde gefeiert.

Wir sind wirklich phänomenal verkauft.
Intendant Markus Hinterhäuser zur hohen Auslastung bei den Salzburger Festspielen

Ein Hoch auf die Ouverture spirituelle

Pierre-Laurent Aimard spielt Ligeti bei den Salzburger Festspielen. | Bildquelle: © SF/Marco Borrelli "Zeit mit Ligeti": Pierre-Laurent Aimard spielt Ligeti bei den Salzburger Festspielen. | Bildquelle: © SF/Marco Borrelli Aber die Salzburger Festspiele sind weit mehr als "nur" ihre szenischen Opernproduktionen. Vor allem das Konzertprogramm, verantwortet von Florian Wiegand, verdient uneingeschränktes Lob. Das beginnt schon mit der jährlichen Ouverture spirituelle, ohne deren Erlebnis niemand einen Festspielsommer beginnen oder gar beurteilen dürfte. Unter dem Motto "Lux aeterna" und bereits vernetzt mit einer der zentralen Konzertreihen, der "Zeit mit Ligeti" ereigneten sich da schon Höhepunkte lange vor der ersten Opernpremiere. Zumal die erfrischende, aber immer sinnfällige Verquickung von Alter und Neuer Musik mit erlesenen Interpretinnen und Interpreten hebt die Programme der Ouverture aus allem heraus, was anderswo während der Saison zu hören ist. Von Heinrich Schütz (inszeniert von Peter Sellars) bis Gérard Grisey, von Monteverdi bis John Cage, von Orlando di Lasso bis Wolfgang Rihm reichte das Spektrum; dabei traten Auftritte des Ensembles Vox luminis unter Lionel Meunier, von Jordi Savall und seinen Ensembles mit Haydns "Schöpfung" (sowie später mit Beethoven-Symphonien), von einem als Fragment gegebenen und zugleich musikalisch klug bis hin zu Ligeti erweiterten Mozart-Requiem unter Manfred Honeck neben die gewohnten, unverzichtbaren Beiträge etwa des Klangforum Wien, des Minguet Quartet oder von Cantando Admont.

Fantastischer Konzertreigen

Mit György Ligeti sowie seinen Vorläufern und Zeitgenossen brillierten Pierre-Laurent Aimard, Isabelle Faust und ihre nicht minder fantastischen Kammermusikfreunden, Francois-Xavier Roth mit Les Siècles und viele andere: Konzertereignisse, die sich ins Stammhirn einbrannten. Daneben wagte Bariton Georg Nigl radikale Lied- und Lyrik-Intimität in seinen "Kleinen Nachtmusiken", glänzten Pianisten wie Grigory Sokolov, András Schiff, Daniil Trifonov oder Igor Levit ebenso wie die Wiener Philharmoniker, etwa mit Verdi und Bruckner unter Riccardo Muti oder mit Brahms unter Christian Thielemann. Nicht zu vergessen auch Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker, die neuerlich ihren besonderen Rang bestätigen konnten - nicht zuletzt mit Musik von Mac Reger und Arnold Schönberg. Dazu noch die Mozartmatineen, Gastorchester, Solistinnen und Solisten und vieles mehr.

Nur eines ist anzumerken: Schon klar, dass die Festspiele sich vor allem auf die Fahnen schreiben, die großen Werke des 20. Jahrhunderts im Repertoire verankern zu wollen. Nur sollten daneben die Uraufführungen nicht (fast) ganz im Programm fehlen. Da ließen sich doch auch ein paar neue Werke in Auftrag geben, die zum Beispiel in die thematische Richtung der Ouverture gehen und auf die akustischen Gegebenheiten etwa der Kollegienkirche achten könnten.

Es macht eine große Freude, Intendant der Salzburger Festspiele zu sein.
Intendant Markus Hinterhäuser

Gemischte Bilanz im Schauspiel

Was das Sprechtheater betrifft, hat sich Schauspielchefin Bettina Hering mit einem qualitativ sehr gemischten Sommer verabschiedet. Michael Sturminger hat seine "Jedermann"-Inszenierung für Michael Maertens passabel neu gefasst und Ulrich Rasche über Lessings "Nathan den Weisen" mit Valery Tscheplanowa in der Titelrolle viel rhythmisches Clubbing-Getöse gelegt. Karin Henkel spitzte die Filmhandlung von Michael Hanekes "Liebe (Amour)" drastisch zu, Helgard Haug konnte Brechts "Kaukasischen Kreidekreis" stilgerecht weiterdenken, aber auch bei Jorinde Dröse blieb Mareike Fallwickls "Die Wut, die bleibt" hauptsächlich in Klischees stecken. Dafür heimste die kurze Tanzproduktion "Into the Hairy" von Sharon Eyal und Gai Behair langen Jubel ein.

Summa summarum

"Wo viel Licht ist, ist starker Schatten", lässt Goethe seinen Götz von Berlichingen sagen. Das "Lux aeterna" der Ouverture spirituelle und in Folge das weitere Konzertprogramm hat so manches auf der Opernbühne überstrahlt. Aber: Je mehr Vorstellungen man erlebt hatte, desto glücklicher war man letztlich bei diesen Salzburger Festspielen 2023. So schlecht kann der Sommer an der Salzach also nicht gewesen sein.

Sendung: "Allegro" am 1. September ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (5)

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Sonntag, 03.September, 17:01 Uhr

Dietrich Loos

Macbeth

Stimmlich, darstellerisch und auch optisch ein sensationeller Gewinn war der Macduff von Jonathan Tetelman, vielfach stellte er sogar die große A. Grigorian in den Schatten. Für mich war er die in jeder Hinsicht schönste Entdeckung der verflossenen Festspiele.
Warum war er dem BR - Kritiker nicht mal eine Erwähnung wert?

Samstag, 02.September, 11:09 Uhr

P.S.

Motier auf Autopilot

Keine Frage, Walter Weidringer ist ein kompetenter und sprachgewandter Kulturjournalist. Ich lese seine Texte hier recht gerne, so auch diesen. Natürlich unterliegt er auch den unausgesprochenen Gesetzen des Journalismus in diesen Zeiten. Deshalb ist diese Zusammenfassung so ziemlich das Beste, was wir bekommen können, aber letztlich doch auch ein wenig unbefriedigend.

Ein kommerzieller Erfolg waren die Festspiele sicherlich, künstlerisch nicht so sehr, wenn ich die von mir wahrgenommenen medial vermittelten Ausschnitte als Maßstab nehme. Das Ganze wirkt doch immer mehr als der Versuch, die Mortier-Ära, die nicht unbedingt glanzvoll war, aber eine "politisch-korrekte" Anpassung des Festspielkonzepts gegenüber Karajan vornahm, zu verlängern. Man wurschtelt weiter mit den üblichen Halbwahrheiten (bestenfalls).

Hat Europa überhaupt noch etwas zu feiern? Sind "Festspiele" nicht eine Form der Verdrängung?

Freitag, 01.September, 19:33 Uhr

Walter Weidringer

Antwort an GS

Das hier ist ja auch meine allgemeine Salzburg-Bilanz. Die ausführliche Kritik zum Festspiel-„Falstaff“ finden Sie hier: https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/kritik-falstaff-verdi-salzburger-festspiele-christoph-marthaler-100.html

Freitag, 01.September, 16:02 Uhr

GS

Falstaff

schade und dem BR unwürdig, dass die Kritik so oberflächlich bleibt

Freitag, 01.September, 06:39 Uhr

paul-ludwig voelzing

salzburg

johann baptist joseph maximilian (genannt max) reger

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